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Echtes Beispiel – VIDEO

von | Apr. 7, 2020

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☐ Hinweis zu 3 Formen wie Rendite enstehen kann. SAP Case 3: Gewinnwachstum. „Frage kommt auf: „Warum SAP trotzdem besser entwickelt alt 2,5%. =>> Weil Wachstum. Aber würde SAP nicht weiter wachsen, dann wäre die auszuschüttende Rendite ca. 2,5%“. Mehr zu Wachstum, in 3 Artikeln. Langsam Wissen aufbauen.

Kommen wir nun zu einem realen Beispiel. Berechnen wir unser erstes echtes Unternehmen. Die SAP AG mit Sitz in Baden-Württemberg.

Das Unternehmen dürfte vielen ein Begriff sein. Es gehört nicht nur zu den größten deutschen Unternehmen, sondern ist das drittgrößte Softwareunternehmen der Welt.

Die Produkte der SAP AG helfen Unternehmen, ihre Geschäftsprozesse durch Software effizienter zu gestalten. Im Kern hilft SAP Unternehmen somit, Kosten zu sparen und Umsatz zu erhöhen. Ein essenzielle Tätigkeit, die aller Voraussicht nach in den nächsten Jahrzehnten eher zunehmen als abnehmen wird.

Vier Formen eines Konkurrenzvorteils
Eine kleine Anmerkung für erfahrenere Investoren: Der große Vorteil bei einem investment in SAP ist, dass die Wechselhürde für die Kunden sehr hoch ist.

Das heißt, wird SAP einmal bei Unternehmen eingerichtet, ist es sehr unwahrscheinlich, dass die SAP-Software abgestellt wird. Weil sie eben genau die Kernprozesse des Unternehmen abbildet, unterstützt und ermöglicht. Möchte ein Unternehmen nun zu einer günstigeren Alternative wechseln, ist das Risiko extrem hoch, nicht nur die Neueinrichtung zu schaffen. Sondern viel riskanter ist es, die alten überlebenswichtigen Prozesse abzuschalten.

SAP ist somit in jedem Unternehmen, also bei jedem Kunden, tief in der Unternehmensstruktur verdrahtet. Ein schnelles Ablösen der SAP Software ist praktisch nicht möglich. Fortgeschrittene Investoren sprechen hier von einem „Lockin-Effekt“ oder der „Wechselhürde“. Als Investor in eine Aktie wie SAP wünscht man sich natürlich solche Effekte, weil diese sicherstellen, dass das eigene Investment (die SAP Aktie) auf lange Zeit sehr sichere Umsätze generiert (einen Vertiefungsartikel zur Wechselhürden, findest du im Artikel „Die 4 Formen eines Konkurrenzvorteiles„).

Die erste echte Aktie berechnen
Berechnen wir nun also, ob SAP ein gutes Investment ist oder nicht. Und übertragen unser neu erlerntes Wissen aus dem Grundlagen-Kapitel. Wenn wir nun entscheiden möchten, ob die SAP Aktie ein gutes Investment ist, welche Kennzahlen benötigen wir? Du hast es bestimmt schon vermutet: Den Kaufpreis und den GewinnMit diesen beiden Zahlen können wir dann die Rendite ausrechnen.

Wo erhält man die Zahlen?
Natürlich ist jetzt die Frage, woher man denn die echten Zahlen von z.B. SAP oder anderen Unternehmen erhalten soll. Hierzu muss man etwas wissen, was den meisten Anlegern vollkommen unklar ist. Und auch zu guter Recht, denn es ist zunächst nicht intuitiv.

Nämlich, dass alle börsennotierten Unternehmen verpflichtet sind, ihre wesentlich Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn, Kosten und noch viele weitere Zahlen zu veröffentlichen.

Das ist deutsches Gesetz. Und ist in den USA und in allen anderen Ländern mit börsennotierten Unternehmen ebenso der Fall.

Wenn man dies zum ersten mal hört, ist man vermutlich verwundert. Aber so ist das Gesetz.

Und Anlegern, die diese Zahlen lesen können, gibt es einen ganz neuen Einblick. Und erhöht die Sicherheit ihrer Geldanlage. 

Die Zahlen von SAP
Schauen wir uns die Zahlen
Im Internet gibt es viele Anbieter, die die Kennzahlen von Unternehmen zusammenstellen.
Viele der Broker wie comdirect oder onvista bieten diesen Service kostenlos an. Nutzen wir im Beispiel also z.B. Comdiret.

Klicke einmal am PC auf diesen Link:
https://www.comdirect.de/inf/aktien/DE0007164600
Dann solltest du Fenster sehen, das ca. wie im nachfolgenden Bild aussieht. Also die Webseite mit den Daten zur SAP AG.

Den Kaufpreis finden
Wenn du auf der gleichen Seite etwas nach unten scrollst, siehst du rechts eine Box mit Bezeichnung „Stammdaten“.

In diesem Feld finden wir, was wir im ersten Schritt benötigen. Nämlich den Kaufpreis. Wir erinnern uns: In Börsensprache heißt Kaufpreis = Marktkapitalisierung. Also schreiben wir uns diesen Wert auf oder tragen ihn in ein Excel Sheet ein.

Denn Gewinn finden
Als nächstes brauchen wir den Gewinn des Unternehmens.
Hiezu klicken wir auch auf der gleichen Seite auf den Link „Analyse“.
Dann solltest du ein Bild wie dieses hier sehen:

Es öffnen sich also Informationen zur „Jahresbilanz“. Wir können nun einsehen, wieviel Umsatz, Kosten und Gewinn SAP macht.
In der sechsten Reihe sieht man den Jahresüberschuss. Das ist der Gewinn des Unternehmens. Was sehen wir? Dieser Betrug in den Jahren 2015 bis 2019 ca. 3,1 bis 3,7 Mrd. EUR.
Kommen wir nun zum nächsten Schritt, denn wir wollen ja schließlich die Rendite berechnen und entscheiden, ob sich das Investment in SAP lohnt.

Die Rendite berechnen
Unser Kaufpreis beträgt also 127 Mrd.
Der Gewinn, den unser Unternehmen macht, beträgt ca. 3,3 Mrd. EUR.
(Wir erinnerung uns: Warren Buffetts Tipp ist, dass wir nicht eine Aktie kaufen, sondern mental immer das ganze Unternehmen. Damit wir uns zwingen, auf die wensentlichen Dinge zu schauen. Also nicht auf den Aktienkurs, sondern auf die Kennzahlen, die für Anleger & Investoren wichtig sind.)

Kaufpreis und Gewinn haben wir nun. Wie hoch ist die Rendite, wenn wir heute SAP kaufen und das Unternehmen sich unverändert weiterentwickelt?
Berechne jetzt die Lösung.

Und wenn du sie hast, dann kannst du hier klicken um sie zu vergleichen.

Lösung

Gratulation! Lass dich feiern! Du hast soeben deine erste Aktie selbst berechnet!

Du darfst auf dich, und das meine ich ernst, sehr stolz auf dich sein. Die aller wenigsten privaten Anleger schaffen es soweit. Du hast den ersten Schritt in Richtung erfolgreicher Kapitalanlage selbst geschafft.

Dieses neu erlernte Wissen, kannst du natürlich jetzt auf alle anderen Unternehmen anwenden und dir z.B. so Daimler, Telekom oder auch die deutsche Post ansehen.

Daher noch eine wichtige Anmerkung, bevor du nun mutig Aktien kaufen möchtest.
Ich habe dir hier den allerersten Schritt gezeigt, wie man ein Unternehmen berechnet. Der Rahmen von Kurs 1 ist nicht, dass man es perfekt macht, sondern ein Gefühl bekommt, ob das, was man tut, Sinn macht.

Hierfür reicht es, eine grobe Überschlagsrechnung am Anfang zu machen, so wie wir es bisher gelernt haben.

Möchte man dann tiefer einsteigen, geht das natürlich. (Den Kaufpreis des Unternehmens kann man z.B. präziser über das Enterprise Value berechnen. Und dann den bereinigten Gewinn besser über den operativen Cashflow. In Vertiefungsartikel „Enterprive Value Yield“ gehen ich hier näher drauf ein.)

Aber das ist für uns aktuell nicht relevant.
Denn die meisten werden später keine Aktien selber berechnen wollen. Sondern eher eine passive Lösung suchen. Über ETFs oder Fonds. Wer aber möchte, kann im Vertiefungskurs zur Aktien tiefer einsteigen.

Wichtig an dieser Stelle ist es, ein erstes Gefühl zu bekommen. Ein Gefühl, dass Aktien keine Zockerei sind. Sondern, wenn man es richtig macht, sich das Risiko relativ gut kalkulieren lässt.

Ein weiterer Vorteil, wenn man die Grundzusammenhänge verstanden hat, ist, dass man auch verstehen kann, wieso Aktien schwanken. Darauf gehen wir in späteren Artikeln ein. Ließ einfach weiter. Aber soviel schon einmal vorweg. Du hast jetzt schon die Grundlage, ob die Frage zu lösen, warum Aktien schwanken.