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Der beste Schutz gegen einen Crash

von | Apr. 7, 2020

Der beste Schutz gegen einen Crash
Viele Anleger haben Angst, dass sie mit Aktien Geld verlieren.
Dabei gibt es einen ganz wesentlichen Erkenntnis, der die Angst deutlich reduzieren lässt. Jedoch ist der Gedanke bei fast keinem Anleger vorzufinden und daher soll er auch in diesem Kapitel als erster genannt werden.

Und zwar:
Der beste Schutz gegen einen Kursrückgang (oder in Marketingsprache „einen Crash“) ist, dass substanziell stärker wachsende Unternehmen eine höhere Sicherheit bieten.  Oder kürzer ausgedrückt: „Substanz-Wachstum ist der beste Schutz gegen Kursrückgänge„.

Was bedeutet dieser Satz?
Angenommen, man hat die Wahl zwischen zwei Unternehmenskategorien. 

Die eine Kategorie ist vom Typ Dt. Post und Telekom. Unternehmen, die ihre Marktsättigung erreicht haben. Oder zumindest sehr wahrscheinlich keine großen Sprünge in der Umsatzentwicklung schaffen sollten. Diese Kategorie bezeichnen wird einmal mit 5%ter. Also Unternehmen, die im Schnitt 5% pro Jahr wachsen.

Substanz-Wachstum – der beste Schutz gegen einen Kursrückgang
Die andere Kategorie sind Unternehmen, die ihre Umsätze und Gewinne deutlich stärker steigern können. Sagen wir einmal um 10% und 15% pro Jahr. Das sind sicherlich ambitionierte Ziele, aber es ist möglich, diese Unternehmen zu identifizieren.

Wie entwickelt sich nun das Investment eines Investors A, der im Durchschnitt Unternehmen mit 5% p.a. Rendite kauft.
Einem Investor B, der Unternehmen mit 10% p.a. Gewinnwachstum findet.

Und einem Investor C, der Unternehmen mit 15% p.a. Gewinnwachstum kauft.

Alle Investoren haben jeweils 20 Unternehmen, das Einzelrisiko ist also gestreut. Wie sieht die Entwicklung des Kapitels nun nach 10 Jahren aus?

Schauen wir uns zunächst die Zahlen an:

Hier der dazugehörige Chart:

Im Chart sieht man, dass Investor A nach 10 Jahren sein Kapitel um ca. +65% vermehr hat. Investor B zu ca. +159% und Investor C um ca. +300%.

Crash in Jahr 11
Und nun zur wesentlichen Erkenntnis.
Was passiert, wenn alle 3 Investoren in Jahr 11 einen Kurseinbruch um -50% erzielen? (In dramatischer Marketingsprache würde also von einem Börsencrash statt einem Kursrückgang sprechen. Wir erinnern uns: Über 100 Jahr konnten immer wieder neue Höchststände erzielt werden. Die Frage ist also, wie lange ein Kurseinbruch dauert, nicht ob man im Crash >alles< verliert).

Zurück zu unsere Betrachtung.
Wo steht jeder einzelne Investor im Jahr 11, also kurz nach dem Crash um -50%?

Aus den Zahlen können wir ablesen:
Investor A hat im Jahr 11 weniger als sein Startkapitel. Er steht bei -14%.

Investor B hat nach 11 Jahren, trotz eines -50% Kursrücksetzers, keinen Verlust erlitten. Sein Kapitel steht bei +43%

Und Investor C hat selbst nach einem Kursrückgang dieser Stärke sein Ausgangskapitel um +133% vermehrt.

Graphisch sieht der Verlauf des Kapitals der einzelnen Investoren so aus:

Investor B und C müssen natürlich genauso einen Kursrückgang um -50% miterleben. Aber der ganz wesentliche Unterschied ist, dass sie noch immer im Plus im 11 Jahr sind. Investor A steht mit einem Verlust da.

Einwand 1
Natürlich denkt sich nun der ein oder andere Anleger, dass es nicht möglich ist, Unternehmen mit mehr als 5% Wachstum zu kaufen.
Oder ein andere Einwand könnte sein:
Einwand 2
Unternehmen die stark wachsen, fallen auch stärker.
Beide Einwände sind sicher nachvollziehbar. Doch stimmen diese?

Erkenntnis 1 – Wiederholung
Die erste Erkennis war also, dass Wachstum einen starken Einfluss darauf hat, welche Konsequenz ein Kursrückgang für unterschiedliche Investoren zur Folge hat.
Entscheidend ist, dass das Wachstum mit Subtanz unterlegt ist. Also, dass der reale Gewinn des Unternehmens auch mitwächst. Wie man diese Zahlen überprüft, haben wir in Kapitel 1 gezeigt. Die SAP AG ist ein Beispiel aus dem DAX.

Erkenntnis 2
Die zweite wesentliche Erkenntnis ist, dass ein Kursrückgang ein fremdbestimmtes Ereignis ist, also nicht in der eigenen Hand liegt. Welche Unternehmen man auswählt, liegt jedoch in eigener Hand.
Soll heißen: Ein Investor kann bewusst entscheiden, ob er in die Telekom investiert oder in die SAP AG. Für den Großteil der Privatanleger (vermutlich 99%) ist nur in der gefühlten Wahrnehmung kein großer Unterschied in der Investmentqualität beider Unternehmen. Und wenn er vorhanden ist, dann bei weitem nicht in dem Ausmaße, wie es die Zahlen eigentlich rechtfertigen sollten.

Meine persönliche Emotionslage dazu ist z.B., dass – wenn ich in die Telekom investieren müssten – deutlich schlechter schlafen würde, also bei einem Investment in z.B. die SAP AG. Eben genau aus oben gezeigten gründen. Weil mein mental-emotionales System davon überzeugt ist, dass Substanz-Wachstum der echte Schutz vor Kursrückgängen ist. Die zentrale Aufgabe ist es also, gute und stak wachsende Unternehmen zu finden.

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